Meine Honigpreis - Philosophie

Was nichts kostet, ist nichts wert?!

Was ist uns der heimische Honig wert?

Was sind wir bereit für ein Pfund Honig zu bezahlen?

Nach betriebswirtschaftlichen Berechnungen sollte ein Kilogramm Deutscher Honig ca. 14 – 16 Euro kosten. Damit sind allenfalls die Betriebskosten der Imkerei abgedeckt. Für die Arbeitsleistung des Imkers bleibt bestenfalls ein kleines Taschengeld übrig. Jeden Cent den der Imker weniger nimmt zahlt er seinen Kunden als Prämie, damit diese ihm den Honig abnehmen.

Kann dieses Handeln sinnvoll sein? Ich denke, nein!

Doch wie kommen die niedrigen Preise für deutschen Imkerhonig hierzulande zustande?
Zum einen durch Billigware der Discounter mit Honigen aus EU und Nicht-EU Staaten. Zum anderen durch die Einstellung der Imker zu Honig und Preis.
Bei den billigen Importhonigen sollte man z. B. die Qualität und ggf. Rückstände im Honig bedenken. Man könnte bei Importen aus 3. Welt-Staaten den Entwicklungshilfeaspekt anführen. Richtig – aber Bienen im Ausland bestäuben bei uns keine Blüten und der Imker geht auch leer aus. Es wäre besser, vom eigenen Gewinn aus dem Honigverkauf zum vernünftigen Preis, etwas an diese Länder abzuführen. 

Siehe „unser soziales Engagement“.

Was die Einstellung der Imker zum Honigpreis betrifft muss man wissen, dass ca. 95% der Imker in Deutschland Hobby- und Nebenerwerbsimker sind. Sie verfahren in aller Regel nach dem Motto: Ist ja mein Hobby da muss ich nichts verdienen, und Hauptsache der Honigkeller wird leer. Die Berufsimker haben dann das Problem, für ihren Honig einen Preis zu erzielen, der ihre Existenz sichert.
Bei der Argumentation der Hobbyimker möchte ich diese fragen: Wie sehen das ihre Bienen? Ist das für die auch nur ein Hobby, oder vielmehr deren Überlebensgrundlage um über die trachtlose Zeit, über den bevorstehenden Winter zu kommen? Wir entnehmen gedankenlos ihre Vorräte und verramschen diese für nen Abbel un en Ei.

Was unterscheidet und dann noch von der Massentierhaltung und der Billigfleischproduktion?

Wenn ich für meinen Honig einen angemessenen Preis einfordere, dann freue ich mich über jeden Euro der unsere Haushaltskasse aufbessert. Es ist aber hauptsächlich mein Respekt vor der enormen Leistung dieser kleinen Wesen und meine Dankbarkeit für dieses wunderbare genuss- und heilbringende Geschenk der Natur. Dies kommuniziere ich auch mit meinen Kunden.

Denn für ein Kilogramm Honig muss eine Biene

  • 75.000 Ausflüge unternehmen
  • 3kg Nektar sammeln
  • 10 Millionen Blüten besuchen
  • 3 mal um die Erde fliegen

Was sind dagegen schon 14 oder 16 Euro?

Hier im Ort bin ich wahrscheinlich der teuerste Imker. Trotzdem kaufen immer mehr qualitäts- und gesundheitsbewusste Kunden meinen Honig und runden beim Bezahlen meist großzügig auf.